Museum

Otto Berger Heimatmuseum: 

9.000 Jahre Siedlungsgeschichte

Wieviel Geschichte lässt sich an einem kleinen Ort wie Bernhardsthal erleben?

Und wie kann ein Dorfmuseum dies in lebendigen Geschichten erzählen?

Es ist unsere Geschichte; Geschichte zum Angreifen. Unser Leben ist ein Zusammenspiel alter Traditionen, neuer Erfindungen und individueller Gestaltung: 

Traktoren

Bauern

bestellen seit Generationen Felder und Weingärten rundum. Bauern gibt hier seit rund 7.000 Jahren: Als die Menschen nach der Eiszeit sesshaft wurden, entstand zwischen Donau und Mähren die Lengyel-Kultur. Die Bauern lebten in kleinen Dörfern mit sogenannten Langhäusern, in denen 30 oder 40 Menschen und zahlreiche Nutztiere zusammenlebten –  (übrigens auch Hunde – wie durch einen Fund in Bernhardsthal bewiesen wurde).

Handwerker 

stellen Arbeitsgeräte, Töpfe und Waffen her, oder die Fassaden, Dächer, Türen, Wasserleitungen und Beleuchtungen der Häuser. Handwerk gibt es seit mindestens 4.500 Jahren in Bernhardsthal, als aus lokalem Lehm eigene Töpferware gemacht wurde.

Handel

können wir für die letzten 5.000 Jahre nachweisen. In der Bronzezeit wurde Kupfer über die Donau-March-Oder Verbindung nach Norden und englisches Zinn und Bernstein von Norden nach Griechenland transportiert; seitdem führt hier die Bernsteinstrasse vorbei.

Die guten Verkehrsverbindungen nach allen Richtungen haben seit jeher dafür gesorgt, dass Menschen aus vielen Richtungen ihre deutlichen Spuren in unserem Ort hinterlassen – sichtbar in unterschiedlichen historischen Funden, auch in den rund 2.500 Jahre alten Hügelgräbern der „3 Berg“.  

Arbeiter und Angestellte

von ÖBB, ÖMV oder größeren Betrieben die unsere Infrastruktur aufrecht erhalten. Die Geschichte der Bahnarbeiter reicht in Bernhardsthal knapp 200 Jahre zurück: Die Bahnbrücke von Carl von Ghega, errichtet 1835, ist die älteste immer noch in Betrieb stehende Bahnbrücke in der Europäischen Union, bald gab es die ersten Bahnwärter und Lokführer. Heute wacht das Denkmalamt darüber, dass das Wahrzeichen von Bernhardsthal auch bei der Modernisierung der Nordbahn nicht beschädigt wird. Details dazu gibt es in einem Büchlein im Museum nachzulesen.

Die Bohrungen der OMV bringen uns seit 100 Jahren Geld, Erdöl und Gesteinsproben, die uns die urzeitlichen Umweltbedingungen erklären. 

Zapfen

Kirche, Verwaltung, Gesundheitsberufe, Handel, Bildungseinrichtungen; Kinder, „Junge“ und „Alte“, „Einheimische“ und „Zugereiste“… Wir alle prägen das Dorfleben – seit Jahrhunderten. 

Frauen auf Motorrad

Diese Vielfalt machen wir im Museum anschaulich sichtbar. Dabei geht es quer durch die Epochen: 

Unser Schwerpunkt sind die Geschichte und das Leben in und um Bernhardsthal. Die laufenden Ausstellungen zeigen eine Sammlung zur Ur- und Frühgeschichte inklusive vieler Fossilienfunde, Alltagsgegenstände aus dem Mittelalter, historische Landkarten, eine volkskundliche Sammlung und eine Sonderausstellung zum Wäschewaschen im Wandel der Zeit. Die Publikationen des Museums zeigen Bernhardsthal in alten Fotos, umfassen aber auch Kochrezepte und wissenschaftliche Arbeiten zu archäologischen Ausgrabungen in der Gemeinde.